Strahlfäule
Strahlfäule resultiert aus einer Bakterien- und/oder Pilzinfektion, durch die das Strahlhorn angegriffen wird. In schweren Fällen können auch die inneren Strukturen betroffen sein.
Häufig wird Strahlfäule nur als kosmetisches Problem abgetan, die Folgen sind jedoch weit größer: das Pferd vermeidet auf dem angegriffenen Strahl zu landen und belastet stattdessen vermehrt die Zehe. Ein physiologisch ungünstiger Bewegungsablauf ist die Folge, anstatt von hinten nach vorn abzurollen landet das Pferd auf der Zehe, somit können die natürliche Stoßdämpfung sowie der Hufmechanismus nicht funktionieren. Auf lange Sicht ist eine Überbelastung von Gelenken, Bändern und Sehnen vorprogrammiert. Hufrollenerkrankung, hohe oder untergeschobene Trachten können die Folge sein.
Bei vielen Pferden, die ohne Hufschutz fühlig gehen, ist ein schwacher Strahl die Ursache. Oft wird die Fühligkeit auf die dünne Hufsohle geschoben, diese ist jedoch oft nur die Folge dessen, dass das Pferd den hinteren Hufbereich nicht belasten möchte und auf harten Böden vermehrt auf der Zehe läuft.
Die richtige Hufbearbeitung kann dem Pferd helfen, dem Huf eine bessere Form zu geben und so das Abrollverhalten zu verbessern.
Das Wegschneiden der faulen Strahlbereiche allein hilft in der Regel nicht weiter, im Gegenteil, der Strahl wird dadurch dünner und weicher und somit noch anfälliger für das Eindringen von Pilzen und Bakterien. Hier ist eine regelmäßige Behandlung mit antibakteriellen und/oder fungiziden Substanzen erforderlich. Ob man dabei auf die „Chemiekeule“ wie Sagrotan, Wasserstoffperoxid, Octenisept® o.ä. zurückgreift oder eher sanfte Mittel wie Thrush Magic®, Borax, Teebaumöl oder kolloidales Silber anwendet, ist nicht so wichtig wie die Regelmäßigkeit und Konsequenz, mit der man die Strahlpflege betreibt. Hier ist eindeutig die Initiative des Pferdebesitzers gefragt, denn der Hufbearbeiter, der ein Pferd bestenfalls alle vier bis sechs Wochen zu Gesicht bekommt, kann dies allein nicht leisten.
Weitere Literatur zum Thema Strahlfäule: